GRENZE

Grenzen sind Orte, an denen strukturelle Gewalt konkret wird. Sie können über Leben und Tod entscheiden und sind meist weniger klar, als sie den Anschein haben. Björn Kuhligk lässt sie ins Gedicht eintreten und fragt gleichzeitig, wo die Grenzen in der Dichtung verlaufen. Denn wenn ein Gedicht Grenze sagt, dann wird die Grenze häufig Dichtung: Metapher für etwas anderes, das nicht die eigentliche politische Grenze meint.
Wie also sprechen über Grenzen, wie dichten? Wie muss ein Ge- dicht beschaffen sein, damit es politische Grenzen einlässt und vielleicht sogar verschiebt? Kann ein Sonett angemessen dafür sein oder braucht es eine offenere Form? Kuhligk begibt sich nach Derry, Gibraltar und Hoyerswerda, Orte an denen Grenzen immer präsent sind, zeichnet nach, wo politische und ästhetische Linien parallel verlaufen, schreibt für eine Dichtung, die mehr als Formgrenzen meint.

Björn Kuhligk

978-3-910320-16-1
Edition Poeticon

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Erscheint am: 2024-10-01

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BJÖRN KUHLIGK wurde 1975 in Berlin geboren, wo er mit seiner Familie lebt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2015 das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung, 2018 den Arno-Reinfrank-Literaturpreis und 2022 das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Zuletzt erschienen das Langgedicht An einem Morgen im März, Hanser Ber- lin 2023, die Berlin-Beschimpfung, Favoritenpresse 2024 und das Fotobuch Schönefeld, Favoritenpresse 2024. Er leitete Schreibwerkstätten u. a. am Litera- turhaus Frankfurt und am Haus für Poesie. Derzeit unterrichtet er am Deutschen Literaturinstitut. → www.kuhligk.com