Baiae

Zwei Bücher Elfsilber

Unsere Trauer und unsere Sorgen Lindert der Gesang, Marino, und dabei Das Spiel der Becher. So lass uns weissagen: Frieden wird in Italien sein und Frieden folgen Wein und Tanz und Venus nach, Diesem Gesetz der Bäder lass uns folgen.

Giovanni Gioviano Pontano (1429-1503) ist einer der wichtigsten Autoren der italienischen Renaissance. Die Gedichtsammlung »Baiae«, die den Namen der Thermalbäder in der Nähe Neapels trägt, entstand nach seiner Laufbahn als Politiker und humanistischer Schriftsteller in den letzten Jahren seines Lebens.

Giovanni Pontano
Tobias Roth
Petrus Akkordeon

978-3-945832-23-3
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Giovanni Gioviano Pontano (1429–1503) ist einer der wichtigsten Autoren der italienischen Renaissance. Die Gedichtsammlung »Baiae«, die den Namen der Thermalbäder in der Nähe Neapels trägt, entstand nach seiner Laufbahn als Politiker und humanistischer Schriftsteller in den letzten Jahren seines Lebens. In der Übersetzung aus dem Lateinischen von Tobias Roth werden diese Gedichte erstmalig auf Deutsch zugänglich.

Mit »Baiae« schreibt Pontano, während die italienische Halbinsel im Krieg untergeht, eine Utopie: Wohlstand und Frieden, in dem Eros als treibende Kraft in ein umfassendes Wohlbefinden führt. Pontano wendet sich an Freunde, Bekannte und berühmte Persönlichkeiten, gibt Ratschläge, scherzt und lässt alles auf einen zärtlichen, erotischen Sinn hinauslaufen, der sich in einem Wort kristallisiert: Baiae.

»Baiae« ist auch ein Buch über Zeit: Das Ich, die Sprecherposition der Gedichte, ist ein Greis, der über Jugend spricht. Die Verbindung von beidem findet sich in den Bädern, im Beischlaf und im Schlaf danach. Der fließende Rhythmus der Elfsilber und die sich wiederholenden Motive lassen einen in die Welt der Baiae eintreten und im unendlichen Andauern ihrer Zeit aufgehen.

Die Illustrationen, die diesen Band begleiten, stammen von Petrus Akkordeon. Seine flächigen Schnitte, die im Hochdruck aufs Papier kommen, scheinen weder eine dritte Dimension noch ein Vergehen von Zeit anzuerkennen. Sie geben den Texten eine weitere Lesart, indem sie die Bildsprache der Moderne aufgreifen. Ihr Zusammenspiel führt das Paradox von ewiger Jugend in die Gegenwart.

Baden und Dichten / Jonis Hartmann, Fixpoetry / 11.11.2016

Tobias Roth

Tobias Roth, geboren in München, studierte in Freiburg und Berlin. Seit 2011 Herausgeber der »Berliner Renaissancemitteilungen«, seit 2012 im Vorstand der Wilhelm-Müller-Gesellschaft. Er wurde u. a. mit einem Stipendium des LCB (2010), dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2013) und dem Bayerischen Kunstförderpreis (2015) ausgezeichnet. Im Verlagshaus Berlin erschienen 2013 der Gedichtband »Aus Waben« in der »Edition Belletristik« und der Essay »Tradition« in der »Edition Poeticon«. Als Übersetzer trat er 2015 mit Bartolomeo Scappis »Ein Mittagessen im Vatikan am 17. Januar 1576« (SuKuLTuR) hervor.


Giovanni Pontano

Giovanni Giovano Pontano, geboren 1429 im umbrischen Bergdorf Cerreto, trat 1447 in das Gefolge von Alfonso d’Aragona ein und wirkte in Neapel als Dichter, Diplomat und Ratgeber bis zum Zusammenbruch der aragonesischen Königsdynastie in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk umfasst Gedichtsammlungen, Dialoge, Abhandlungen, Eklogen, Lehrgedichte und Geschichtsschreibung, und machte ihn zu einem der Humanisten seines Jahrhunderts. Giovanni Pontano starb 1503 in Neapel.


Petrus Akkordeon

Petrus Akkordeon, studierte Philosophie, Psychologie, Religionswissenschaften an der FU/ Berlin und Kunst bei F. W. Bernstein an der HdK Berlin. Seit den frühen 1980er Jahren arbeitet er nicht nur als Gärtner in Berlin, sondern hat auch dutzende Bücher geschrieben oder illustriert. Im Verlagshaus Berlin erschienen seine Zeichnungen zuletzt in dem Band »TORP. Neue Wimpern« (2013) in der »Edition Belletristik« mit Texten von Ron Winkler.