Wechselkurs für ein Stück Wild vorausgesetzt der Wald ist stubenrein auf einem Schild, rotes Dreieck auf weißem Grund so wechselt ein Reh, springt aus dem Bild wir zweigen ab, streifen Piktogramme mumifizierte Tannen unter Lamettabinden während die Pharaonen im Totenreich die Schokoladenseite zeigen wie die Kakaobutter fließt aus ihrem Stanniol ins rote Meer
Die Verse in Eberhard Häfners zweitem im Verlagshaus erschienenen Gedichtband sind so dichtmaschig gewoben, dass ihre Oberfläche enormen Raum für Unebenheiten und Fallstricke lässt. Die Bedeutung seiner Wörter ist immer in Bewegung von einem zum anderen – ein Gleiten, das noch nicht einmal in seiner eigenen Bewegung konstant bleibt: In zwei Versen kommt Häfner von wohlfeil zu Prügel. Diese großartigen Differenzen lassen auch die Verse in Bewegung geraten, die scheinbar statisch sind.
Eberhard HäfnerDie Verse in Eberhard Häfners zweitem im Verlagshaus erschienenen Gedichtband sind so dichtmaschig gewoben, dass ihre Oberfläche enormen Raum für Unebenheiten und Fallstricke lässt. Die Bedeutung seiner Wörter ist immer in Bewegung von einem zum anderen – ein Gleiten, das noch nicht einmal in seiner eigenen Bewegung konstant bleibt: In zwei Versen kommt Häfner wohlfeil zu Prügel. Diese großartigen Differenzen lassen auch die Verse in Bewegung geraten, die scheinbar statisch sind.
Immer wieder ist dabei vom Körper die Rede. Der Sinn gleitet an ihm entlang – oder ab. Die drei Kapitel Stellen, Legen, Setzen geben gezielte Körperbewegungen vor, aber Häfners Gedichte kommen nie zum Stehen, und auch ein Ziel haben sie nicht nötig. Denn am Ende bleibt ein Geheimnis, das die Gedichte vielleicht selbst nicht kennen, das sie aber ständig in einer Bewegung hält, deren Sog man sich nicht entziehen kann.
Eberhard Häfner
Eberhard Häfner, geboren in Steinbach-Hallenberg, absolvierte einen externen Hochschulabschluss für Metallformgestaltung. Seine erste Lyrik-Publikation Igelit erschien 1989 im Aufbau Verlag Berlin. Er publizierte zahlreiche Einzelbände und Künstlerbücher, zuletzt erschien im Verlagshaus Berlin der Lyrikband »Irrtum zeigt im Alphabet Methode« (2013).