Und immer füllen Tiere den Text. Next. Das, und nicht die Begründung des Menschengeschlechts war Adams echte Großtat. Der Bericht. Dieser frühe Nominalismus. Fuck!
In Jan Kuhlbrodts „Kaiseralbum“ scheint alles gesagt: durch Tiere. Denn es sind Tiere, die den Text füllen. Mit einem Augenzwinkern macht Kuhlbrodt sich auf die Suche nach dem Paradies auf Erden, nach dem Ursprung – auch die Arche kommt vor.
Jan KuhlbrodtIn Jan Kuhlbrodts „Kaiseralbum“ scheint alles gesagt: durch Tiere. Denn es sind Tiere, die den Text füllen. Mit einem Augenzwinkern macht Kuhlbrodt sich auf die Suche nach dem Paradies auf Erden, nach dem Ursprung – auch die Arche kommt vor. Und doch ist das Album anarchisch: Es folgt den Reisen Friedrichs II., des mittelalterlichen Kaisers, der keine Burg besaß und stattdessen mit einem Hofstaat an Tieren durch die Lande zog. Kuhlbrodt begleitet diesen Monarchen, der bewiesen hat, dass das Leben unter Tieren nicht durch den Verlust von Komplexität erkauft wird, sondern einen Gewinn an Hinwendung bedeutet – wenn man ihrer Bewegung nur folgt. Und die ist mal melancholisch, mal leicht, immer angetrieben von etwas, das in der Freude und im Durcheinander der Tiere zu liegen scheint. Und das sich schließlich von einer Reise mit Tieren zur Rückkehr des politischen Liedes wandelt: Geist und Witz sind sich nie in besserer Gesellschaft begegnet.
Liedhafte Verbesserung der Welt / Monika Vasik, Fixpoetry / 04.05.15
Jan Kuhlbrodt ist ein Autor … / Lyrikzeitung / 20.04.15
Der Kaiser kichert / Dirk Uwe Hansen, Signaturen Magazin / Mai 2015
Jan Kuhlbrodt
Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Chemnitz, lebt als Autor und Herausgeber in Leipzig. Er studierte Philosophie, Ökonomie, Soziologie und Politikwissenschaften in Leipzig und Frankfurt/Main sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Kuhlbrodt hatte verschiedene Lehraufträge und Gastdozenturen für Literatur und Kreatives Schreiben und war Redakteur bei EDIT und Ostragehege.
Von ihm erschienen mehrere Prosa und Lyrikbände. Auszeichnungen u. a.: Autorenförderungsprogramm der Stiftung Niedersachsen (2007), Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Sachsen (2009), Literaturpreis des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (2014).
Alexandra Sternin
Alexandra Sternin, geboren 1975 in Sankt Petersburg, lebt in Barcelona und arbeitet als Illustratorin und Grafikdesignerin. Sie studierte Grafikdesign und Illustration in Kalifornien und Barcelona.
Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Roll-Up Gallery in San Francisco ausgestellt, auf der internationalen Buchmesse in Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten, im internationalen Buchladen Mundo Azul in Berlin und der Galerie LaFutura in Barcelona.
Alexandra Sternin hat mit The Wallery, der Zeitschrift Dar Lugar in Barcelona sowie Designista und dem Blog Ordinary Life in Barcelona zusammengearbeitet. Zu ihren Veröffentlichungen zählen »Where the butterflies Go« (Lightbooks) und »Frog and Mole« (New Star Press).