In Galina Rymbus Gedichten trifft individuelles Sprechen auf kollektives Schreien, historische Analyse auf gegenwärtiges Rufen, gewaltsames Brüllen auf zärtliches Raunen. Sie speisen sich aus der Auseinandersetzung mit Propaganda, aus der allgegenwärtigen Gewalt und aus der intimen Sphäre von Liebe und Körperlichkeit. Rymbus Gedichten wohnt etwas Utopisches inne, ohne dass sie sich einer konkreten gesellschaftlichen Utopie verschreiben: Widerständig in ihrer Zartheit, kritisch in ihrer Hinwendung, provozieren sie ein Umdenken ausgetretener Gedankenpfade.
In diesen Gedichten spricht ein sich zusammensetzendes Wir fernab von Vereinnahmungen durch Staaten, Identitäten, Gruppen oder Ideologien. »Meine Vagina« ist Galina Rymbus erste Gedichtsammlung in deutscher Übersetzung.
Galina RymbuErscheint am: 2024-12-01
GALINA RYMBU ist Dichterin moldauisch-rumänischer und ukrainischer Herkunft. Feministin und Anarchistin. Sie wurde 1990 in Sibirien (Omsk) geboren. Von 2009 bis 2018 lebte sie in Moskau und St. Petersburg, wo sie Literatur und soziopolitische Philosophie studierte und sich politisch engagierte. Seit 2018 lebt sie in Lviv (Ukraine). Dort gründete sie mit dem Dichter Yanis Sinaiko das Institut für den Erdzustand. Sie ist Gründerin der Zeitschriftenprojekte »Ф-письмо« (F-Schreiben) »ГРЁЗА« (Träumerei) und Mitherausgeberin der ersten englischsprachigen Anthologie für russischsprachige feministische Lyrik »The Letter F«. Sie gehört zur Leitung des Projekts »The non-Russian Russia: the Decolonial Literatures des PEN/ Opp (PEN Schweden)«. Ihre Gedichte wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Bisher erschienen von ihr vier Gedichtbände in russischer Sprache. Für ihre Arbeit wurde sie international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, außerdem war sie Gast bei zahlreichen internationalen Festivals.