DAS REALE
Mann:
Worauf ich hinaus will ist, dass ich diese Gleise,
diese Bäume, sogar einen Apfelbaum
wirklich gesehen habe.
Und dieses Wetter hat sich
wirklich so abgespielt.
Es war real. So real, wie Sie jetzt vor mir stehen.
Frau:
Vor Ihnen?
Mann:
Dort haben Sie gestanden, auf dieser Brücke,
und Sie hatten ein Kleid an, ein rotes Kleid.
Ich sehe es vor mir, als stünden Sie genau jetzt dort. Der Saum
des Kleides gab Ihre Knie frei.
Nichts für ungut, ich erkenne Sie
ja nicht an Ihrem Knie.
Und wenn ich die Augen schließe, passiert es:
Diese Begegnung, und es scheint, als wollten Sie
sich von der Brücke werfen.
Wie man sich
einem Geliebten
in den Arm wirft.
Frau:
Das wollen Sie gesehen haben?
Mann:
Das habe ich gesehen.
Frau:
Aber dass ich jetzt vor Ihnen stehe,
widerlegt das nicht Ihren Eindruck?
Mann:
Meinen Eindruck vielleicht, aber nicht das Wissen darum,
dass ich Sie gesehen habe. Vielleicht sind Sie nicht
gesprungen, vielleicht habe ich ja meine eigene Bewegung
in den Bäumen mit der Ihren verwechselt, eine Realität
in die Ihre gesetzt, wie man ein Dia an eine Wand wirft und dann hinter der Fläche des Bildes die Leinwand nicht mehr sieht, ohne die es kein Bild gäbe.
Ich habe Sie gesehen.